8. März – Frauenkampftag!

Zum heutigen Frauenkampftag sind wir in Wiesdorf vor dem Rathaus gewesen, um dort Rosen an Frauen zu verteilen. Dass Frauen aber nicht für Blumen kämpfen, ist uns sehr bewusst. Wir wollen mit der Rose als nette Geste auf den leider immernoch notwendigen Kampf für die Gleichberechtigung der Frau hinweisen. Wir wollen Frauen zeigen, dass Sie nicht allein sind, dass sie die Hälfte der Weltbevölkerung sind, und trotzdem weniger Rechte aufgrund ihres Geschlechtes haben. Der Kampf der Frauen muss in erster Linie von Frauen gekämpft werden. Deswegen rufen wir allen Frauen mit lauter Stimme zu:
„Verbündet Euch, Ihr seid die halbe Welt!“
Wir sind solidarisch mit allen Frauen unabhängig von Herkunft oder Religionszugehörigkeit – Alerta Antisexista!

Zum heutigen Frauenkampftag wollen wir nochmal betonen, dass der Feminismus immer noch notwendig ist, und begründen warum. Zwar hat die Frauenbewegung schon vieles erreichen können, doch sind Frauen noch lange nicht gleichberechtigt.

1. Frauen erhalten immer noch einen niedrigeren Arbeitslohn als Männer und Berufe in denen Frauen überdurchschnittlich stark vertreten sind, werden generell schlechter bezahlt als andere Berufe.

2. Je höher die Position in der Berufswelt, desto niedriger der Frauenanteil. Die meisten Unternehmen werden immer noch von Männern oder einer großen männlichen Mehrheit geführt.

3. Das Recht über den eigenen Körper zu bestimmen wird in vielen Ländern weiterhin in Frage gestellt. So versuchen verschiedene Bewegungen und sogar Regierungen derzeit Schwangerschaftsabbrüche zu verbieten oder wollen den Zugang zur „Pille danach“ einschränken. In Deutschland dürfen Ärzte nach §219a StGB nicht für Schwangerschaftsabbrüche „werben“. Das beinhaltet sogar das öffentliche informieren darüber, dass man als Ärzt*in diese Eingriffe vornimmt.

4. Jede dritte Frau weltweit wird Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Mindestens einmal sexuell belästigt werden drei von vier Frauen weltweit.

5. Sexismus ist salonfähig. Bekanntestes internationales Beispiel dafür sind die zahlreichen Beleidigungen und Anmaßungen des US-Präsidenten Donald Trump, die auch seinen Wahlsieg nicht verhinderten.

6. Laut einer europaweiten Studie der EU-Kommission sind insgesamt 27% der Befragten der Auffassung, dass Vergewaltigung unter bestimmten Umständen gerechtfertigt sei. So sei es gerechtfertigt eine Frau zu vergewaltigen, wenn sie Alkohol oder Drogen genommen habe, wenn sie mit nach Hause gekommen sei, wenn sie nicht laut und deutlich genug „Nein“ gesagt oder sich gewehrt habe oder wenn sie aufreizende Kleidung getragen habe. Diese Auffassung von mehr als einem Viertel aller Befragten lässt tief blicken, und macht deutlich, dass Feminismus immer noch hochaktuell ist und bleibt!

Noch wichtiger scheint es dieser Tage aber nicht nur zu definieren was Feminismus ist, sondern vor allem was Feminismus nicht ist. Menschen und Parteien aus dem rechten Spektrum schüren unter dem Vorwand feministisch zu sein Hass gegen Ausländer. Dieser Versuch, Menschen gegeneinander auszuspielen ist leicht durchschaubar. Wir sagen ganz klar und laut: „Feminismus kennt keine Hautfarbe!“