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Olympia 2032 in LEV? Nur mit frühzeitiger Bürgerbeteiligung und nachhaltigem Konzept!

Leverkusen ist im Rahmen der Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region für Olympia 2032 als Austragungsort für Frauenfußball vorgesehen. Generell befürworten wir die Idee, dass Olympische Spiele einen oder wenige über den Globus verteilte, feste Austragungsorte haben sollten, so dass die benötigten Strukturen regelmäßig und nachhaltig genutzt würden, weshalb wir der Bewerbung kritisch gegenüberstehen. Demgegenüber sehen wir aber auch die Chance, dass eine erfolgreiche Olympiabewerbung nötige Investitionen bei der Ertüchtigung von Sportstätten und der Verkehrsinfrastruktur vorantreiben könnte. Zudem begrüßen wir, dass laut dem von der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ vorgelegten Bewerbungskonzept im Sinne der Nachhaltigkeit bei einem Turnier in NRW überwiegend auf bestehende Einrichtungen zurückgegriffen werden soll und auch die Nutzungsmöglichkeiten notwendiger Neubauten nach Olympia mitgedacht werden. Dennoch wirkt das Konzept für die Olympiabewerbung der Metropolregion Rhein-Ruhr für 2036 noch unausgereift und hinterlässt angesichts der möglichen schwerwiegenden Folgen zu viele ungeklärte Fragen. Die Kosten für Olympische Spiele können die Kommunen in NRW nicht tragen. Diese müssen von Bund und Land getragen werden. Aber auch wenn Bund und Land die Kosten übernähmen, verblieben bei den Kommunen umfangreiche Aufgaben. So stellt sich die Frage, ob die nötigen Investitionen nicht sinnvoller direkt für nachhaltige Infrastrukturprojekte, den Breitensport, Wohnungsbau und Ähnliches eingesetzt wären. Auch wie die bereits jetzt überlastete Verkehrsinfrastruktur in der Region und insbesondere in Leverkusen den Verkehr von Publikum und Sportler*innen sowie die vielen zusätzlich notwendigen Transporte bewältigen soll, ist fraglich. Aus diesen Gründen sehen wir es als notwendig an, dass die Bürger*innen frühzeitiger in die Diskussion um eine Olympia-Bewerbung eingebunden werden, als es die bisherige Planung seitens der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ vorsieht (Angedacht ist das Jahr 2024). Deshalb wollen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen Aufklärungs- und Diskussionsprozess anstoßen. Gemeinsam mit der Piratenpartei und der Partei „Die Partei“ haben wir dafür einen Antrag zur Teilnahme Leverkusens an der Bewerbung für die Olympiade 2032 gestellt. Darin wird anlehnend an den Beschluss des Kölner Stadtrats vom 6. Februar 2020 gefordert, dass dass vor einer finalen Entscheidung des DOSB für einen deutschen Bewerber ein geeigneter Bürgerentscheid in Leverkusen gemeinsam mit der Region über die Bewerbung für die olympischen und paralympischen Spiele stattfindet. Zudem soll die Verwaltung darstellen welche Kosten auf die Stadt Leverkusen, das Land NRW und den Bund zukommen und umfängliches Informationsmaterial für die Bürger und Bürgerinnen bereitstellen, in dem auch die zu erwartende Verkehrsbelastung. Dargestellt wird. Wenn sich eine Mehrheit der Bevölkerung für eine Bewerbung ausspricht, sollte sich die Stadt zudem darum bemühen, dass auch andere Sportstätten neben der als Fußballstandort angedachten BayArena bei der Bewerbung berücksichtigt werden und auch tatsächlich eine Ertüchtigung von Sportstätten stattfindet. Es würde auch einem wirklich nachhaltigen Konzept entsprechen, wenn bestehende Sportstätten aufgewertet und ausgebaut werden.