Historische Bausubstanz an der Schillerstraße bewahren

Die Bezirksvertretung II muss vor einer Entscheidung im Fachausschuss zum Neubauprojekt beraten

Die Ratsgruppe DIE LINKE fordert den Erhalt der historischen Bausubstanz auf der Opladener Schillerstraße, die durch ein Neubauprojekt des Opladener Bauvereins gefährdet ist. Die Bezirksvertretung II muss vor einer Entscheidung im Ausschuss gehört werden und nicht wie bislang geplant, danach.

In der morgigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Bauen am 25.01.2021 wird über einen neuen Bebauungsplan für Opladen zwischen Bahnhofstraße, Bahnallee, Uhlandstraße und Kölner Straße entschieden. Mit diesem soll laut Begründung der Stadt „das Wohnen (..) durch besser geeignete Baugebiete in den umliegenden Wohnquartieren gestärkt bzw. ausgeweitet werden.“ (S. 5) und durch einen lokalen Investor (GBO) im Kreuzungsbereich Schillerstraße, Ecke Im Hederichsfeld ein neues Wohnprojekt entstehen. Den Plänen würden jedoch die Gebäude Schillerstraße Nr. 4 und 6 zum Opfer fallen, zwei herrliche und gut erhaltende gründerzeitliche Bauten.

Der Fachbereich Kataster und Vermessung hat in der Festschrift zu seinem 50-jährigen Bestehen im Jahr 2005 die historische Bedeutung des Gebäudes Schillerstraße 4 als ersten Standort des Fachbereichs entsprechend gewürdigt. Mit dem Abriss und der geplanten fünfgeschossigen Bebauung würde das historische Opladen weitere das Stadtbild prägende Gebäude verlieren, die gemeinsam mit dem schräg gegenüber gelegenen aufwändig sanierten Schulgebäude Im Hederichsfeld einen optischen Gegenpol zu der neueren Bebauung bieten. Für viele Bewohner*innen des Stadtteils aber ebenso für Besucher*innen macht die Mischung von Alt- und Neubauten den besonderen Charme Opladens aus.

Ratsfrau Gisela Kronenberg, Vertreterin der Ratsgruppe DIE LINKE im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen sagt dazu: „Neuer innerstädtischer Wohnraum darf nicht zu Lasten erhaltenswerter und prägender historischer Substanz geschaffen werden. Die Gebäude Schillerstraße Nr. 4 und 6 sollten in alternative Planungen integriert werden, damit die stadtbildprägenden Objekte erhalten bleiben. Allgemein sehen wir neben der Stadt auch den Opladener Bauverein als lokaler genossenschaftlicher Träger in der Pflicht Stadtbild prägende Bauten zu erhalten und einer adäquaten Nutzung zukommen zu lassen.“

Gisela Kronenberg setzt sich zudem für eine Vertagung des Tagesordnungspunktes ein. Die Bezirksvertretung II muss vor einer Entscheidung im Fachausschuss gehört werden.